Erbin des Feuers (Throne of Glass #3)


Erbin des Feuers (Throne of Glass #3) von Sarah J. Maas

Zusammenfassung:

Von den Salzminen Endoviers über das gläserne Schloss in Rifthold bis nach Wendlyn – ganz gleich, wohin Celaenas Weg führt, sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und dem Geheimnis ihrer Herkunft. Einem Geheimnis, das alles – ihre Gegenwart und Zukunft – für immer verändern wird.

Rezension:

Vielleicht würde sie nie herauskommen, vielleicht würde ihre Wunden nie ganz verheilen, aber … "Gemeinsam", bekräftigte sie und ergriff seine ausgestreckte Hand. 
Da begann tief in ihrem Herzen die Asche zu glühen.

Ganz ehrlich? Ich war primär gelangweilt. Normalerweise mag ich es, wenn Charaktere einen harten emotionalen Schlag einstecken müssen und dann lernen damit umzugehen, das Problem taucht allerdings dann auf, wenn es 600 Seiten voller gejammerten Selbstmitleid dauert, bis die Charaktere wieder einigermassen auf der Spur sind. Nein, eigentlich hatte ich nach 300 Seiten schon mehr als die Nase voll von Celaena und Rowan. 


Ich mochte Celaena, wirklich, sie war toll mit ihrer herablassenden, flirtenden, selbstverliebten Art, sich stets primär für sich selbst interessierend und dann noch ein wenig, sie ist ja grosszügig, für andere. Die Celaena ist allerdings in diesem Buch verschwunden. Einfach so. Dabei hat sie schon früher wichtige Personen sterben sehen, sogar schon für sie sterben sehen, aber diese eine Tod war einfach zu viel? So viel, dass sie sich ganz umgekrempelt hat? Ich meine, ich werde mit der neuen, langweiligen Celaena sicher klar kommen, auch wenn sie viel weniger cool ist (oder zumindest in diesem Teil war sie viel weniger cool, nicht einmal hat sie sich in eine Art Racheengel verwandelt wie sie es sonst gerne gemacht hat und sie hat zwar gelernt, mit gewissen neuen Fähigkeiten umzugehen, aber nie ist sie wirklich auf irgendwie übermässig beeindruckende Art in Aktion getreten). 

Und Rowan? Der ist Celaena nur in männlich. Also, vom Charakter her (und von seinen körperlichen Fähigkeiten - nicht so stark wie vom Charakter her, aber da sind sie sich vom Typ her ähnlich genug). Aber, ganz ehrlich, eine Celaena reicht mir eigentlich aus, so wie sie momentan drauf ist - wäre sie immer noch die frühere Celaena (und Rowan ihr gleich ähnlich) hätten die beiden sonst sicher einige herrliche Schlagabtäusche gehabt, aber so sind sie einfach nur ziemlich dumpf. In kurz: Er ist mir egal.

Doran ist mir weiterhin verhältnismässig sympathisch (irgendwie macht er ja kaum was, ausser sich ins nächstbeste Mädel zu verlieben, aber er ist immerhin nett und so), wie schon im letzten Teil, und Chaol ist... da? Keine Ahnung, seine Geschichte schien irgendwie eine totale Zeitverschwendung zu sein, aber absichtlich. Ich habe mich jedes Mal genervt, wenn es wieder zu Chaols Sicht gewechselt hat, was mich (weiterhin - war ja auch schon im zweiten Teil so) ziemlich enttäuscht, weil ich ihn im ersten Band so sehr mochte. 

Was ich übrigens nicht verstanden habe, zumindest für 90% des Buches nicht, ist, weshalb Maeve so böse ist? Celaena bezeichnet sie ständig als Biest und was weiss ich was, aber irgendwie habe ich einfach nicht kapiert, was so übermässig schlimm an ihr ist (bis dann halt das Ende kam, aber eine frühere Erklärung wäre schon nett gewesen). Manon fand ich dafür recht cool. Naja, am Anfang konnte ich sie nicht ausstehen (Charaktere die sich selber als "böse" bezeichnen und davon schwärmen wie "böse" sie doch sind kann ich partout nicht ausstehen und sind in meinem Kopf automatisch langweilig und alles andere als bedrohlich "ich bin so böse" hin oder her), aber gegen Ende hin war ihre Perspektive so ziemlich meine liebste – bis dann ganz am Ende, es war als hätte Maas absichtlich alle coolen Szenen ausgelassen, die am Ende noch in die Geschichte gehört hätten.

Abgesehen von den Charakteren haben mich noch einige andere Dinge genervt. Da gab es ein paar Logikfehler (und Logikfehler haben die Angewohnheit mich tierisch zu nerven) sowieso kleinere Kontinuitätsfehler. Nun, wenn ich sage "kleine Kontinuitätsfehler" dann sind das wirklich nur winzige Dinge, wie Celaena, die auf einer Seite lacht und auf der nächsten Seite behauptet, dass sie zum ersten Mal seit Monaten lächelt. Leider ist es mir komplett egal, dass das nur winzige Fehler sind, sie nerven mich nämlich unglaublich. Entweder Maas will damit zeigen, dass Celaena total überreagiert und wir sie im Grunde nicht ernst nehmen sollen (unreliable narrator/focalizer mässig), aber das bezweifle ich sehr stark, oder es hat sich niemand die Mühe gemacht, gründlich durchzulesen, was da eigentlich geschrieben wurde (oder es war ein Übersetzungsfehler), was ich schon eher glaube, weil solche Fehler immer wieder vorkamen und nicht nur in Bezug auf Celaena. Ich weiss, ich weiss, ich bin sehr empfindlich, aber solche Dinge kann ich einfach echt nicht ausstehen.

Ach und da ist natürlich auch noch das winzige Problem, dass in diesem Buch - das immerhin 650 Seiten umfass - kaum etwas passiert. Es waren ernsthaft 650 Seiten, die sich eigentlich nur darum gedreht haben, dass wir erfahren, was in diesen 5min vor 10 Jahren in Celaenas Leben passiert sind. Whoopty Doo.

"Hör auf mich zu treffen! Ich hab's kapiert!" 
Doch da kam schon das nächste Messer angeflogen. Und noch eins.

Bewertung:

Wenn man es meinem Mangel an Enthusiasmus noch nicht angemerkt hat, dann kann ich es jetzt in Sternen ausdrücken, aber aus meiner Sicht, war das höchsten 2.5/5 Sterne wert.

Details:

Name: Erbin des Feuers
Originaltitel: Heir of Fire
Reihe: Throne of Glass
Autor: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Seitenanzahl: 656

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