Fermats letzter Satz


Fermats letzter Satz von Simon Singh

Zusammenfassung:

Als Andrew Wiles von der Princeton University 1993 eine Lösung für Fermats letzten Satz verkündete, elektrisierte er die mathematische Welt. Nachdem ein Fehler in der Lösung gefunden wurde, musste Wiles ein weiteres Jahr daran arbeiten – er hatte bereits sieben Jahre lang in Abgeschiedenheit gearbeitet – um nachweisen zu können, dass er die 350 Jahre alte Aufgabe gelöst hatte. Simon Singhs Buch ist eine lebendige, verständliche Erklärung der Arbeit Wiles' und der star-, trauma- und narrenbestückten Geschichte von Fermats letztem Satz. Fermats letzter Satz beinhaltet einige Aufgaben, die eine Kostprobe der Mathematik geben; es beinhaltet aber auch Limericks, die einem ein Gefühl für die alberne Seite von Mathematikern geben.

Rezension:


Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis, doch ist dieser Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen.

Es ist schwer, ein Buch zu empfehlen, in dem es um Mathe geht - vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass ein grosser Grossteil der Bücher, die ich hier bespreche, alle fiktiv sind und es ein grosser Sprung von Fantasy-Action-Spass zu hart-logischer-Mathematik ist (ganz zu schweigen davon, dass die meisten Leute nicht viel mit Mathe anfangen können). Hier also, vorab, direkt meine Rezension zusammengefasst: Wenn du absolut gar kein Interesse an Mathe hast, dann lass es bleiben, solltest du aber (wenn auch nur ein wenig) irgendwie doch manchmal manche Mathematischen Probleme als spannend empfinden solltest (und/oder alles was damit zusammen hängt), so gibt diesem Buch eine Chance, denn es ist wahrhaft wunderbar.

Zuerst einmal möchte ich potentielle Leser-aber-nicht-Mathematiker direkt beruhigen, denn in diesem Buch wird man keineswegs mit Seiten voll komplizierten Gleichungen/sonstigen mathematischen Problemen konfrontiert. Nein, es geht viel mehr darum, ein grobes Verständnis für die Grösse des grundlegenden Problems zu vermitteln und ein ebenso grobes Verständnis um die Lösung von Fermats letzten Satz. Immer wenn spezifische Probleme behandelt werden, werden sie klar und verständlich erklärt (zumindest halte ich es für klar und verständlich), so dass man an jedem Punkt im Buch versteht, worüber geredet wird (wenn mir auch immer unangenehm bewusst war, dass ich, im Grunde, absolut keine Ahnung habe, wie irgendeines der komplizierteren Themen wirklich funktionieren würde). Viel wichtiger ist für Singh aber der historische Kontext und dieser ist unglaublich interessant.

Die Geschichte der Mathematik - so wie jede Geschichte, wirklich - birgt einige wirklich spannende Teilgebiete und Anekdoten: vom genialen, aber sehr zornigen Évariste Galois der mit 21 schon gestorben ist, über die bewunderte und geniale Hypatia welche brutal von einem Mob umgebracht wurde, bis hin zu Yutaka Taniyama auch ein Genie, welcher sich mit 31 das Leben nahm, nachdem er einen entscheidenden Durchbruch für die Zahlentheorie erbracht hat - der ihm so gut wie niemand geglaubt hat. Viele dieser unglaublich interessanten Geschichten werden auch nur so im Vorbeigehen erwähnt, so dass man sich nie zu weit vom Thema verirrt hat, aber genug, um ein konstantes Interesse aufrechtzuerhalten.

Im Ganzen wurde dies also zu einem der spannendsten Bücher, welche ich dieses Jahr bisher gelesen habe. Kurz bevor der Beweis (endlich) erbracht wurde, hatte ich richtiges Herzklopfen - manchmal fühlt sich Geschichte halt einfach wie eine Geschichte an und selbst wenn es darin um einen Mathematiker geht, welcher sich acht Jahre eingeschlossen hat, um die Lösung für ein scheinbar unlösbares Problem erbringen zu können.

Bewertung:

Nach dem letzten Paragraphen sollte es nicht überraschen, glaube ich, dass ich diesem Buch 5/5 Sterne gebe.

Details:

Name: Fermats letzter Satz
Originaltitel: Fermat's Engima / Fermat's Last Theorem (apparently both titles are used, more or less, equally)
Autor: Simon Singh
Verlag: Dtv
Seitenanzahl: 364
Wo?: Amazon (deutsche Ausgabe), Amazon (English edition)

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