Wonder


Wonder von R. J. Palacio

Zusammenfassung:

August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Aussenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiss, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und grosszügig ist - wie August.

Rezension:
I won't describe what I look like. Whatever you're thinking, it's probably worse.
Es wirkt irgendwie immer ein wenig bitter, wenn man so etwas sagt, aber die Dinge sind, wie sie halt sind. Und das Ende von Wonder ist einfach zu überdreht glücklich. Das ist eines der grössten Probleme, die ich mit Middle-Grade-Büchern habe. Irgendwie fühlt sich [Autor] den Kindern gegenüber verantwortlich, ihnen das best mögliche - und auch unmögliche - Ende zu liefern. Ich verstehe, weshalb man das mögen würde - es ist ja auch schön, eine einfache Antwort auf eine komplizierte Frage und ein allumfassend glückliches Ende für die grösstmögliche Menschenmasse. Nur ist es halt nicht realistisch oder, wenn man mich fragt, passend.

Über das ganze Buch hinweg, schien sich Palacio wirklich sehr mühe gegeben zu haben, eine realistische, diverse Darstellung der Situation zu kreieren. Die Familiendynamik, die sehr unterstützend und sehr liebend ist, trifft auf die Schuldynamik (nicht nur aus Auggies Sichtweise, sondern auch Vias), Freundschaften sind komplizierter, als es schien und natürlich gibt es ein paar gemeine Leute, die für Probleme sorgen.

Durch die Problematiken ist etwa das halbe Buch sehr interessant. Man bekommt verschiedene Perspektiven auf die Ereignisse und man gewinnt ein gutes Gefühl für die Situation. Dann in der zweiten Hälfte ändert sich das ein wenig. Das gesunde Gleichgewicht von "gut" und "böse" gerät ins Schwanken. Und von da an wird es einfach irgendwie immer kitschiger. Am Ende konnte das ganze "Böse" auf eine Person reduziert werden (ja, natüüürlich) und verbannt werden. Währenddessen wird Auggie irgendwie zum Heiligen erklärt.

Das ist vor allem etwas, das mich gestört hat. Ständig wird Auggie als dieser total tolle, lustige Typ gelobt, aber irgendwie sehe ich davon nichts. Ja, klar, er erzählt ab und zu Witze, aber entweder bin ich einfach zu alt, um die Witze lustig zu finden, ich hätte "einfach dabei sein müssen", um den witz zu verstehen oder die Komik ist tatsächlich einfach nicht sonderlich aufregend. Das witzigste am Buch fand ich das total überdrehte "little dude", das am Ende ständig überall eingebaut wird - und das kommt nicht von Auggie. Soll heissen: Ich verstehe nicht, worin er sich so auszeichnet, dass ihn alle einfach lieben müssen.

Nun ja. Es war ganz sicher kein schlechtes Buch und, wie schon erwähnt, ich kann sehr gut verstehen, wenn andere Leute viel gefallen daran finden. Nur mein Fall ist es einfach nicht wirklich. Zu viel Glück und Liebe. Urgh. 

Bewertung:

Ich *Trommelwirbel* gebe diesem Buch 3/5 Sterne. Yüah. *Trommelwirbel verstummt abrupt, enttäuscht*

Details:

Name: Wunder
Original: Wonder
Autor: R. J. Palacio
Verlag: Hanser
Seitenanzahl: 384
Wo?: Amazon

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