Die Buchspringer


Die Buchspringer von Mechthild Gläser

Zusammenfassung:

Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen! Doch erst, als sich die Zwischenfälle auch auf die Realität auswirken und schließlich sogar ein Todesopfer fordern, wird Amy klar, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter wirklich abgesehen?

Rezension:

Er gehörte hierher. Die Literatur brauchte ihn.

Leider fand ich dieses Buch eher enttäuschend. Ich glaube, es hätte mir um einiges besser gefallen, wäre ich ein paar Jahre jünger gewesen und hätte mich mehr mit Amy identifizieren können, aber selbst da bin ich mir nicht sicher, weil der Vergleich zu Tintenherz einfach zu deutlich ist und mit Tintenherz kann Die Buchspringer schlichtweg nicht mithalten.

Zunächst verstehe ich die Logik hinter der Idee nicht wirklich: Wenn sich die Geschichten ständig wiederholen, um welche Uhrzeit beginnen sie dann? Und was ist mit Geschichten, die mehrere Tage dauern? Oder laufen alle Szenen simultan ab? Aber wie kann es dann sein, dass sich Figuren aus ihren Geschichten entfernen können, wenn sie ja immer gebraucht werden? Und wie kann es nur eine Ausgabe jeder Figur in einer Geschichte geben? Und wie kann es dann sein, dass ein falscher Durchlauf der Geschichte alle Bücher auf der Welt verändert?
Nun ja, du siehst schon, da gibt es sehr viele unbeantwortete Fragen und als jemand, der gerne die Logik hinter einer Geschichte versteht, kann ich da kaum drüber hinwegsehen.

Ausserdem schien mir die ganze Geschichte einfach irgendwie sehr oberflächlich. Alexis war kaum vorhanden, also hat sie sich weniger wie eine Mutter, als wie eine nachlässige Nanny angefühlt, Betsy schien lediglich eine Kontingente zu erfüllen, Glenn konnte sich nicht dafür entscheiden, was für eine Art von Charakter er sein will, und zum Rest habe ich so wenig zu sagen, dass man es auch mit: ??? zusammenfassen könnte. Lediglich Amy schien einigermassen okay, und Will lasse ich durchgehen, weil das Ende sowas wie eine Entschuldigung für ihn bereithält.

Wenn wir schon dabei sind: Das Ende. Es hat mich genervt. Ich verstehe nicht, wie der Antagonist die Helden-Geschichte hinbekommen hat, ich mag nicht, wie die Tragik aufgelöst wird und weshalb ich mich über das Peter-Pan-Ende freuen sollte, ausserdem wurden die restlichen Charaktere dann ja so ziemlich komplett ausgelassen und was genau mit dem Antagonisten passiert, wird ja irgendwie auch nie erklärt. Gegen Ende hin dachte ich, dass es doch vielleicht noch ein wenig besser wird, aber das Ende war dann irgendwie wie, wenn man auf eine Mandel beisst und sofort merkt, dass es eine Bittermandel ist.

Der Schreibstil war leider auch eher langweilig/normal, so dass nicht einmal das den Rest etwas wett machen könnte. Die Idee ist zwar theoretisch spannend, aber es bleibt dann auch leider trotzdem die meiste Zeit bei theoretisch hängen. 

Bewertung:

Wie gesagt, enttäuschend, aber natürlich auch nicht komplett unbrauchbar. 2/5 Sterne.

Details:

Name: Die Buchspringer
Autor: Mechthild Gläser
Verlag: Loewe
Seitenanzahl: 384

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