Das unendliche Meer (The 5th Wave #2)
Das unendliche Meer (The 5th Wave #2) von Rick Yancey
Zusammenfassung:
Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem mehr trauen. Cassie Sullivan hat überlebt, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Misstrauen, Verrat und Verzweiflung bestimmt wird. Und während die fünfte Welle ihren Verlauf nimmt, halten Cassie, Ben und Ringer ihre kleine Widerstandsgruppe zusammen, um gemeinsam gegen die Andren zu kämpfen. Sie sind, was von der Menschheit übrig blieb, und sie werden sich so schnell nicht geschlagen geben. Und während Cassie immer noch hofft, dass ihr Retter Evan Walker lebt, wird der Kampf ums Überleben immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen...
Rezension:
Die Explosion machte das alte Farmhaus sofort dem Erdboden gleich. Beim Weizen dauerte es länger. Vom Farmhaus, den Nebengebäuden und dem Silo, in dem in jedem anderen Jahr die ergiebige Ernte gelagert gewesen war, blieb nichts übrig. Die trockenen, geschmeidigen Halme dagegen wurden von den Flammen verschlungen und verwandelten sich in Asche, und bei Sonnenuntergang fegte eine steife Brise aus Norden über die Prärie, hob die Asche hoch und trug sie hundert Meilen mit sich, ehe sie wieder vom Himmel fiel wie grauer und schwarzer Schnee, um sich gleichgültig auf kargem Boden niederzulassen.
Was ich am letzten Buch so sehr gemocht habe - die Atmosphäre - ist in diesem Buch, zu grossen Teilen, ersetzt worden. Das ist nichts schlechtes, es war sogar voraussehbar, man hätte die Problematik aus dem letzten Band nicht wieder aufnehmen können, es hatte sich erledigt. Was jetzt kommt, ist eine andere Art von Atmosphäre, ich nenne es: Spannung ohne Ende.
Man hat eigentlich keinen ruhigen Moment, immer passiert irgendetwas - entweder etwas schlechtes, sehr schlechtes oder sehr sehr schlechtes - normalerweise ist es letzteres (Den Witz habe ich übrigens aus dem Buch geklaut, danke sehr, Rick Yancey!). Aber normalerweise sind die Dinge, welche passieren, physisch (oder haben zumindest eine sehr physische Komponente), nicht wie in grossen Teilen von Die 5. Welle in der Cassie ständig in ihrem eigenen Kopf mit sich selbst kämpft.
Tatsächlich waren mir diesmal die Kapitel aus Cassies Sicht am wenigsten lieb (abgesehen von denen aus Evans Sicht, die ich auch schon im letzten Band nicht mochte). Am besten fand ich diejenigen aus Poundcakes POV, auch, wenn es davon nicht viel gab. Bei ihnen hatte ich - so mehr oder weniger - das gleiche Gefühl wie in Sams Kapiteln im letzten Buch. Ringers Kapitel sind natürlich krass, aber das ist ziemlich offensichtlich.
Was mich ziemlich gestört hat, ist Yanceys Widerwillen, den harten Tatsachen ins Gesicht zu blicken. Ich will dazu nicht zu viel sagen, nur so viel: Oft hat er kapiert, dass Konsequenzen wichtig sind, aber besonders ein Charakter hätte gewisse Umstände schlichtweg nicht überleben dürfen. Ganz logisch gesprochen.
Bewertung:
Die Spannung war in der zweiten Hälfte des Buches wirklich extrem, darüber kann ich nicht hinweg sehen. Auch, wenn mich das Ende ein wenig enttäuscht hat und auch, wenn mich die zweite Hälfte des Anfangs nicht wirklich überzeugen konnte (zu viel Cassie, uff). 4/5 Sterne.
Details:
Name: Das unendliche Meer
Original: The Infinite Sea
Reihe: The 5th Wave
Autor: Rick Yancey
Verlag: Goldmann
Seitenanzahl: 352
Wo?: Amazon
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