The Butterfly Garden
The Butterfly Garden von Dot Hutchison
Zusammenfassung:
Near an isolated mansion lies a beautiful garden.
In this garden grow luscious flowers, shady trees… and a collection of precious "butterflies" – young women who have been kidnapped and intricately tattooed to resemble their namesakes. Overseeing it all is the Gardener, a brutal, twisted man obsessed with capturing and preserving his lovely specimens.
When the garden is discovered, a survivor is brought in for questioning. FBI agents Victor Hanoverian and Brandon Eddison are tasked with piecing together one of the most stomach-churning cases of their careers. But the girl, known only as Maya, proves to be a puzzle herself.
As her story twists and turns, slowly shedding light on life in the Butterfly Garden, Maya reveals old grudges, new saviours, and horrific tales of a man who'd go to any length to hold beauty captive. But the more she shares, the more the agents have to wonder what she's still hiding.
Rezension:
Even when it seemed like he was finished, he stayed where he was, and he blew little puffs of air against the outlines of the wings, and after a full circuit he did it again with kisses, soft as prayers, and then he did the whole thing over again, and I thought how fucking unfair it was that he made us butterflies, of all things.
Real butterflies could fly away, out of reach.
The Gardener's Butterflies could only ever fall, and that but rarely.
Deutsch:
Dieses Buch, verdammt, dieses Buch. Es war unglaublich - auf so vielen Ebenen. Unglaublich schrecklich, unglaublich süchtig machend, unglaublich abstossend, unglaublich faszinierend, unglaublich schmerzhaft - unglaublich. Einfach unglaublich.
Ich wusste so gut wie gar nichts über die Geschichte - ich habe vor einiger Zeit mal gutes darüber gehört und muss in dem Zusammenhang wohl eine ungefähre Version des Blurbs mitbekommen haben, aber als ich zu lesen angefangen habe, hatte ich das schon wieder vergessen - ich war dem Buch also hilflos ausgeliefert. Aber selbst, wenn ich mehr darüber gewusst hätte, um was es geht, hätte es mich wohl kalt überrascht, denn die Erzählung schlägt wirklich auf den Magen.
Ich bleibe gerne sehr vage, wenn ich Bücher rezensiere, weil ich selber gerne möglichst wenig über ein Buch weiss, wenn ich es beginne, also werde ich auch hier nicht mehr über die Handlung erzählen, sondern nur einige Aspekte erwähnen, die mir gefallen haben, denn diese Aspekte waren sehr zahlreich und "gefallen" ist ein viel zu schwaches Wort dafür.
Zunächst sollte ich wohl noch erwähnen, dass es wirklich schwer ist, ein Buch wie dieses zu empfehlen, denn es ist wirklich ziemlich abstossend und brutal und braucht viel zu viele Trigger-Warnungen, als das man sich ganz wohl dabei fühlt, wenn man es absolut jedem in die Hände drücken will und ihnen befehlen, es jetzt auf der Stelle zu lesen - ein wenig wie bei Living Dead Girl. Und doch will ich genau das machen, aber, ich will dich gewarnt haben, dies ist alles andere als ein fröhliches Buch.
Nun aber wirklich zu den Dingen, die dazu führen, dass ich dieses Buch absolut liebe:
- Die Charaktere
So ziemlich jeder Charakter ist vielschichtig, faszinierend und - wenn wir es sollen - der Leser kann sich sehr gut in sie einfühlen. Zunächst ist mir Maya sehr merkwürdig vorgekommen, sie wirkt viel zu ruhig und gefasst, ich war also in der gleichen Situation wie die FBI agents, aber genau wie sie, habe ich langsam verstanden. Wir lernen Maya mehr und mehr kennen, sie lässt uns immer wieder einen Einblick unter ihre Haut erhaschen, und langsam, langsam kapieren wir. Und durch sie kapieren wir auch die anderen Mädchen, in gewisser, anderer Weise sogar den Gärtner und seine Söhne. Aber auch die FBI agents bleiben nicht unausgearbeitet. Ich bin ein grosser Fan von "zeigen" statt "sagen" und die Art, wie die beiden Maya durch ihre Geschichte führen/begleiten/stupsen zeigt sehr viel über ihren Charakter, so dass sich das ganze Buch viel zu schrecklich real anfühlt - mir passiert es manchmal, dass ich so in Geschichten versunken bin, dass ich hin und wieder Momente der orientierungslosen Realitätsverschmelzung habe. Und in den letzten Tagen habe ich diese Erfahrung viel zu oft gemacht.
Aber Maya ist auch sicher der Charakter mit dem meisten Dimensionen, und sie ist mir schrecklich ans Herz gewachsen. Ich kann nicht behaupten, ihre Situation in irgendeine Art und Weise zu kennen oder überhaupt abstrakt nachvollziehen zu können, aber doch konnte ich mich mit ihr identifizieren, habe mit ihr mitgefühlt und mir so viel für sie gewünscht, schmerzhaft mit ihr gehofft. Sie wird mich sicher eine ganze Zeit lang nicht mehr loslassen.
- Die Geschichte
Hiermit meine ich so etwas wie "der Plot", aber das ist nicht ganz alles. Denn natürlich ist die Idee viele Arten von unglaublich, wer könnte das leugnen?, aber was ich eigentlich erklären will, ist wie süchtig mich die Geschichte gemacht hat. Denn das hat sie. Ich habe, als ich beschlossen habe, dieses Buch als nächstes zu lesen, gleich die erste Seite gelesen, bevor ich es weg gelegt habe um zur Uni zu fahren. Nach dieser ersten Seite dachte ich mir "wow, das wird ein Buch", aber ich konnte es "gut" weglegen, das letzte Mal, bis ich es fertig hatte. Sobald ich mehr als nur die erste Seite gelesen hatte war es jedes Mal eine viel zu grosse Anstrengung, mir selber klar zu machen, dass die Welt ausserhalb der Geschichte auch noch eine Rolle spielt. Noch schlimmer, sobald ich das Buch aufgeschlagen habe ist die Welt einfach hinter einem tintenschwarzen Vorhang verschwunden. Ich bemühe mich gerne darum, die Welt während dem lesen ein wenig zu vergessen, und ich bin auch ziemlich gut darin - sowas lernt man schnell, wenn man als sehr leise Person in einer sehr lauten Familie lebt - aber hier ist es ganz ohne mein Zutun passiert. Ich habe zwischen Vorlesungen mein Buch aufgeschlagen, fünfzehn Minuten sind nicht lange, aber ein paar Seiten werde ich wohl schon lesen können bis die Vor– eine Person quetscht sich an mir vorbei und irgendwie fängt der Professor schon zu reden an. Dieses Buch hat mein "reales Leben" einfach verschluckt.
- Der Erzählstil
Noch kurz möchte ich auch ansprechen, wie gut mir der Stil des ganzen Buches gefallen hat. Die Geschichte ist grundsätzlich in zwei Erzählungen aufgeteilt: eine mit einem Erzähler aus der dritten Person singular, in der Gegenwart, mit den FBI agents und eine aus der ersten Person, von Maya erzählt, in der Vergangenheit. Der Übergang zwischen diesen zwei Strängen war fliessend, obwohl er immer markiert war. Das war so natürlich, man ist so unauffällig zwischen den Welten gewandelt. Mir hat das einfach unglaublich gefallen, es war so sacht, so vorsichtig, besonders im Kontrast zu der brutalen Wahrheit dieses Buches.
Im Grunde kann ich aber eigentlich nur sagen: Ich liebe dieses Buch und es hat definitiv seine Spuren bei mir hinterlassen und gib ihm vielleicht eine Chance, den gleichen Effekt bei dir zu haben.
"Some people stay broken. Some pick up the pieces and put them back together with all the sharp edges showing."
English:
This book, this amazingly overwhelming book, was almost too much for me to handle. It was incredible, on so many levels. Incredibly terrible, incredibly addicting, incredibly repulsing, incredibly fascinating, incredibly painful – incredible. Just incredible.
I didn't really know anything about this book. Sure, I must have heard something about it when I first put it on my tbr but I forgot everything about that and only remembered that I "had heard good things about it". But even if I had remembered it I could have hardly been prepared for this.
I like not saying much about the plot of the books I'm reviewing and I'll continue doing so because I, personally, like not knowing much about the books I'm going to get myself into. Hence, I'm not going to mention any specifics about the plot but rather explain certain aspects about the book in general and why I particularly enjoyed those. However, this is only an excerpt of all the possible aspects that appealed to me and "enjoyed" is way too weak a word for what I felt (You've been warned: there is going to be a lot of gushing about the genius of this book).
But before I start I want to say that is always feels somewhat strange recommending a book such as this one. It is way to repulsing and brutal and it needs way too many trigger-warnings for me to feel justified in shoving it into everybody's hands and ordering them to read it right then and there - a little bit like Living Dead Girl. Still, that's exactly what I want to do. Well, I've warned you; this isn't a happy book.
Finally, three vague aspects that made me absolutely love this book:
- The characters
Pretty much every character in this book is fleshed out, fascinating, and multidimensional and, when appropriate, the reader can easily empathise with them. At first, Maya seemed strange to me, she was way too calm and collected - basically, I was in the same situation as the FBI agents but just as them I learned to understand Maya. We really get to know her when she lets us peek through the cracks and at the space under her skin and, slowly, we start to understand. And through her eyes we also start learning about other people and we understand them, even (in another way) the Gardener and his sons. And it's not just the girls Maya knows we also start learning about the FBI agents themselves. I'm a big supporter of the whole "showing" instead of "telling" thing and that's exactly what Hutchison does when she lets us observe the two of them leading/trailing along/pushing Maya as she tells her story, which feels disturbingly real (It happens sometimes that I get completely lost in a story and have to reorientate myself in moments of confused reality-melting. With this book it happened a lot).
However, Maya continued to be the character with most dimensions and she grew terribly on me. I can't claim to know anything whatsoever about her situation, or even being able to understand it in any substantial way, but I was able to identify with her. I empathised, hoped, and wished with and for her and I'm sure she'll stick with me for quite some time.
- The story
I don't really want to talk about the plot in this segment but rather explain what this story did to me. Because it mercilessly sucked me into the book and didn't let me go. When I first decided to read this book next, I already read the first page before leaving for uni. After I'd read that first page I thought "wow, this is going to be one hell of a book" but I was still able to put it away relatively easily. That was the last time I was able to do so until I finished it. Once I actually started reading it became such a feat everytime I had to put it away and prioritise "the real world". Worse, once I opened the book it completely cut me off my surroundings. I like to think that I'm pretty good at ignoring the world when I'm reading - it's what happens when you're a quiet person in a loud family - but I didn't need to try at all with this book. Maybe I'd read in-between lectures when I only had fifteen minutes to read but that's still enough to read a couple of pages until the next lecture sta– a person would squeeze past me and, somehow, the professor would already start talking. The Butterfly Garden simply swallowed me whole.
- The narration
I'd also like to quickly address the narration because it very much appealed to me. It's split into two, the first one happening in the present with the FBI agents, which is narrated from a third person narrator, and the other one is Maya's first person account of the past. But these two strings of story were carefully woven together and, although a shift was always signalled, it happened naturally and unobtrusively. It felt like walking on a solid path while the world around me was constantly shifting, altering into something else but I only noticed if I'd closed my eyes for a while. The contrast between such a delicate shift and the brutal reality of this book was simply astonishing.
Well, basically, all I want to say is this: I love this book and it'll definitely leave some scars and maybe you could give it a chance to have the same effect on you.
"Maya," he groaned, running his hands along my sides. "You are Maya now. Mine."
Bewertung:
Also, falls das bis jetzt noch nicht klar war: 5/5 Sternen und ein neuer Favorit und all das.
Details:
Name: The Butterfly Garden
Deutscher Titel: Garten der Schmetterlinge
Reihe: The Collector (Wusste bis eben allerdings nicht mal, dass es eine Reihe ist und habe eigentlich auch kein Bedürfnis, die anderen Bücher - das andere Buch - zu lesen, zumindest nicht, wenn sie hiermit zu tun haben, der Abschluss ist sehr zufriedenstellend. Für mich ist das einfach ein Stand-Alone.)
Autor: Dot Hutchison
Verlag: Thomas & Mercer (English version), Amazon Crossing (Deutsche Version)
Seitenanzahl: 276 (English version), 348 (Deutsche Version)
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