Bevor ich sterbe


Bevor ich sterbe von Jenny Downham

Zusammenfassung:

Ihr bleibt keine Zeit, aber die Liebe.
Die Ärzte machen der 16-jährigen Tessa wenig Hoffnung. Ihr Kampf gegen die Leukämie scheint nach vier Jahren verloren. Doch Tessa will nicht einfach verschwinden, sie will leben - wenigstens in der Zeit, die ihr noch bleibt. Sie schreibt eine Liste, was sie noch tun will, bevor sie stirbt: einen Tag nur ja sagen, Drogen nehmen, berühmt sein, so viele Gesetze wie möglich an einem Tag brechen, Sex haben. Als Adam auftaucht, ist Sex plötzlich mehr al ein Punkt auf der Liste. Doch darf man lieben, wenn man stirbt?
Tessa erzählt die Geschichte ihres Todes - mit unglaublicher Courage, Ehrlichkeit und voller Hoffnung. 

Rezension:
Das Geräusch eines Vogels, der tief über den Garten hinwegfliegt. Dann nichts. Nichts. Eine Wolke zieht vorbei. Wieder nichts. Licht fällt durchs Fenster, fällt auf mich, in mich.
Wenn Jenny Downham sich auf eines versteht, dann ist es, Atmosphäre zu schaffen. Das Ende war wirklich überwältigend und das sage ich, obwohl mich der Rest des Buches eigentlich kaum interessiert hat.


Irgendwie ist der Anfang wirklich einfach an mir abgeprallt. Mich hat nichts wirklich interessiert, obwohl ich gerne mehr gewusst hätte, was in Zoeys Leben so los ist (vor allem, während sie eine Zeit lang so gereizt wirkt war ich mir sicher, dass es da ein wenig was zu erzählen gibt), aber das wird dann ja auch wieder ein wenig und so bin ich die meiste Zeit eigentlich in einem angenehmen Zwischending aus "mir ist die Geschichte ziemlich egal" und "das ist schön geschrieben, das mag ich" geschwebt.

Erst, als die Atmosphäre das erste Mal richtig zu tragen gekommen ist (meiner Meinung nach passiert das erst ziemlich weit gegen Ende, bei der Infektions-Geschichte), wurde mein Interesse wirklich geweckt. Und das Ende dann. Wow. Das Ende hat mir wirklich den Atem verschlagen. Für das Ende lohnt es sich, den Rest zu lesen.

Jetzt mal ganz von meiner objektiven Wahrnehmung abgesehen, glaube ich, dass diese Buch sehr viel gut gemacht hat. Zum Beispiel hat man das Gefühl, dass Jenny Downham, da die Erzählperspektive so sehr in Tessas Kopf drinnen steckt, davon ausgeht, dass wir uns bewusst sind, dass Tessa ständig Schmerzen hat. Tessa muss da konstant mit Leben und deshalb erwähnt sie es nur, wenn es besonders schlimm ist - von einem Leser zu erwarten, dass er so viel Verstand/Empathie hat ist sehr erfrischend (ob das nun die Intention war, oder nicht, ich habe es halt so wahrgenommen). Das der Anfang also nicht viel für mich hergegeben hat, liegt also nicht am Buch, sondern an mir (It's not you, it's me), war einfach irgendwie nicht für mich. Passiert halt auch mal.
Es wird wirklich geschehen. Sie haben es gesagt, aber das hier geht schneller, als alle gedacht haben. Ich werde wirklich nie wieder zur Schule gehen. Nie mehr. Nie werde ich berühmt werden oder etwas von bleibendem Wert hinterlassen. Niemals werde ich studieren oder einen Beruf ergreifen. Ich werde meinen Bruder nicht aufwachsen sehen. Ich werde weder je reisen noch Geld verdienen oder Auto fahren, mich nie verlieben, von zu Hause ausziehen oder einen eigenen Haushalt gründen.
Es ist wirklich, wirklich wahr.
Bewertung:

Man kann es sich vielleicht denken, dass die Bewertung ziemlich schwer ist. Ich meine, einerseits waren mir grosse Teile des Buches egal, andererseits habe ich sehr wohl erkannt, dass besagte Teile objektiv ganz und gar nicht schlecht waren und ausserdem hat mich das Ende überwältigt. Keine Ahnung, wie es dir da geht, aber ich bleibe jetzt einfach bei 4/5 Sternen - für das Ende, das hat es verdient.

Details:

Name: Bevor ich sterbe
Original: Before I Die
Autor: Jenny Downham
Verlag: Goldmann
Seitenanzahl: 320
Wo?: Amazon

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